„Windhauch – Ein Landart-Transformation-Projekt“

Die künstlerische Intervention startete 2022 im Grubser Tobel, hoch über der Alfenz.

Im Rungelinger Wald unterhalb des Stierkopfs öffnet sich der Wildbach zum Wasserfall.
Bevor das Wasser in die Tiefe stürzt, steht ein fast 50 Tonnen schwerer Monolith auf einem schrägen Plateau, unsicher gestützt von kleineren Steinen.
Dieser Monolith steht als Schlussstein des gesamten Landrat-Projektes, für das ein biblischer Vers buchstabenweise auf die Steinblöcke geschrieben wurde.

Auf einer Strecke von einem halben Kilometer ist zu lesen, „es gibt nichts Neues unter der Sonne“.

Diese beinahe 3000 Jahre alte Zitat, entnommen aus Kohlet, dem Buch der Weisheit aus dem alten Testament stammt wahrscheinlich von Salomon, dem König aus Jerusalem.

In einer poetischen Verschmelzung geht es um unser Verhältnis zur Natur, um Zeit und Vergänglichkeit.

In der Zwischenzeit  hat die Natur selbst das Zitat abgeändert.

Die Vorbereitung dauerte mehrere Jahre, nichts, eben ein Windhauch im Vergleich zur Dauer, indem diese Felsblöcke dort verweilen.

Bis 2024 gab kaum Neues unter der Sonne im Tobel des Rungeliner Waldes. Im Juni dieses Jahre haben große Wassermassen alles neu gemischt. Es ist erkennbar, dass sich die Situation in diesem Bachbett dramatisch verändert hat.
Acht dieser bis zu 10 Tonnen schweren Steine sind verschwunden oder wurden hunderte Meter verschoben. Man kann erahnen, in welcher Gewalt die Natur hier waltet.

Wie konzipiert wird diese Arbeit  so zur künstlerischen Intervention, die die Natur weiter bearbeitet. Das Transformations-Projekt wird weiter verfolgt, jedes Jahr erfolgt eine Dokumentation, die die Veränderungen und neuen Wortkombinationen verrät.